Es ist geschafft! Knapp 14 Monate nach der ersten Tour ist die 100 voll. Hundert Babylon Berlin-Touren haben wir durchgeführt. Bei Regen, Minusgraden, Hitzewellen. Mit dem Bus, den öffentlichen Verkehrsmitteln und zu Fuß. Mit Gästen aus Deutschland, Europa, der Welt. Und immer begeistert.

Viele unserer Touren starten in der Immanuelkirche im Prenzlauer Berg

Hier eine Auswahl von Feedback von unseren Gästen, die auf Tripadvisor Bewertungen hinterlassen können:

Frumpel aus Falkensee im Dezember 2019:

Die Tour mit Arne in’s Berlin der Goldenen Zwanziger entlang der vielen Drehorte von Babylon Berlin war der Knaller! Die gut 2,5 Stunden vergingen wie im Flug. Arne hat enormes Hintergrund-Wissen sowohl über die damalige turbulente Zeit im sündigen Berlin der zwanziger Jahre, als auch über die Dreharbeiten zu den Staffeln und zur literarischen Vorlage von Babylon Berlin, den Romanen von Volker Kutscher. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber auch für Berliner gibt es viele Überraschungen. Fazit: absolute Weiterempfehlung!

Alexanderplatz, U-Bahn. Alfred Grenander hat hier Ende der 20er Jahre den “Hub” gebaut.

Katja S: „Wer die Serie Babylon Berlin liebt, wird von dieser Tour mit Arne begeistert sein ! Es war total spannend und total kurzweilig. Man entdeckt die Stadt von einer anderen Seite und durch die IPad Einspieler während der Tour hat man einen super Bezug zur Serie. Vielen Dank für diese super Tour !

Mitte rein geplatzt in die Dreharbeiten von Babylon Berlin am Stadthaus – die Litfasssäule ist eine “Babylon-Säule”.

Nella aus Berlin: „Die Tour hat unglaublich viel Spaß gemacht! Es ist super spannend, die verschiedenen Drehorte aus der Serie wiederzuerkennen. Arne ist ein toller Geschichtenerzähler und lässt einen ganz in die Welt der Serie eintauchen, vermittelt mit seinem Wissen und Anekdoten aber auch noch viel mehr. Nicht nur für Babylon Berlin Fans ein Muss!

Und am Ende: einen Schnaps in einer Berliner Destille. Prost!

2020 geht es weiter mit unseren Touren. Nach dem Start der Staffel 3 werden wir auch unsere Touren anpassen und mit neuen Inhalten und Bildern füllen!

Diese Telefonmuschel hat schon viel gehört. Welche Anrufer haben in den 1920er-Jahren wohl über ihr Liebesleid geklagt? Oder sich schnell auf einen Drink verabredet? Wer in das Untergeschoss des Hotel Henri geht, erlebt eine besondere Zeitreise. Hier kann man in Erinnerung an das legendäre Hotel Bogota schwelgen, ein Haus, in dem so viele berühmte Leute ein- und ausgingen. 2013 musste das Hotel schließen – und lebt nun weiter in dem vermutlich kleinsten Museum der Stadt. Aber eigentlich ist das ganze Hotel Henri wie eine Zeitreise!

Eine Hommage an das alte Hotel Bogota mit einer kleinen Telefonzelle. Auch Keira Knightley hat ihr Ohr gegen die Muschel gedrückt…

Das Äußere: ein wunderschöner Altbau mit Stuck, gelegen in der Meinekestraße am Ku‘damm. Hier tobte in den Zwanziger Jahren das Leben, tagsüber in den zahlreichen Caféhäusern und nachts in diversen Bars, Kinos und Theatern. Das alte Berlin war tot, hier, im neuen Westen, war die Szene zu Hause. Prominente aus Literatur, Film, Kunst tummelten sich auf den Straßen des Kudamms, im Café Reimann, im Restaurant Kempinski, im Kino Marmorhaus. Die Wohnungen im gutbürgerlichen Charlottenburg waren größer und prächtiger als anderswo. Schon in den Hauseingängen spürte man, wie mondän es hier zuging.

Mondän, herrschaftlich: Charlottenburg!

Das Hotel Henri ist eine Hommage an die Vergangenheit und die Zeit des Art Déco. Aber mehr noch, es ist eine perfekte Symbiose aus der Gemütlichkeit der Vergangenheit und den Eleganz der Gegenwart. Belle Epoque meets modern style. An der Rezeption: ein erleuchteter Globus und eine alte Reiseschreibmaschine. Keine Chipkarte, sondern ein schwerer Schlüssel öffnet die Zimmertüren, zum Beispiel in das Zimmer mit dem Himmelbett. Auf den Baldachin hat man verzichtet, denn so kann man die olive Pfauentapete und die Stuckelemente bewundern. Das Orientzimmer lockt mit einer kleinen Empore, die an die Opiumhöhlen der Zeit erinnert. Berlin, Stadt der Laster, Stadt der Sünde! Oder auch: Babylon Berlin! Hier trifft das Hotelzimmer des jungen Nyssen auf den Salon des Armeniers.

Eine bescheidene Schlafgelegenheit….

Dieses Hotel hat viele Fans. Und einige besondere Freunde. Persönlichkeiten, die die Stadt prägen und ihr einen Vibe verleihen. Ihr ein Gesicht mit vielen Facetten geben. Charaktere, über die man beinahe ein Buch schreiben möchte. Wir sind stolz, daß auch der Gründer von Zeiteisen zu HENRIs FRIENDS gehört! Hier der LINK

In Berlin kann man weder gut noch billig essen“. So sehen es viele Berlin-Besucher, wie Eugen Szatmari in seinem Reiseführer „Was nicht im Baedeker steht“ aus dem Jahr 1927 berichtet. „Besonders, wenn sie aus Wien oder Budapest kommen, wo ja der Horror vor der Berliner Küche sozusagen zum guten Ton gehört.“ Stimmt das wirklich? Was lag denn überhaupt auf den Tellern der Berliner? Wo und wie hat man in Berlin in den wilden Jahren gegessen und gefeiert? Welche Orte haben bis heute überlebt?

Die Tour startet in der Pension Funk, ehemaliger Wohnort von Stummfilmstar Asta Nielsen.

Es ist mal wieder Foodweek in Berlin und wir sind zum ersten Mal als Partner dabei. Vier Abende lang bieten wir „Kulinarische Zeitreisen in die Zwanziger Jahre“ an. Essen und erleben, die Zwanziger mit (fast) allen Sinnen. Zwei Touren sind im Angebot. Eine führt in das „Alte Berlin“, die historische Mitte, die andere in den neuen, wilden Westen, also die Gegend rund um den Ku‘damm.

Der Berliner Hungerturm auf dem Teller, natürlich mit Solei und Boulette – gegessen in der Dicken Wirtin

Jeweils fünf Stationen sind Teil der „Kulinarischen Zeitreise“. Dazu gehören zum Beispiel der Salon eines Stummfilmstars, ein Ballhaus, eine alte Destille oder eine historische Markthalle. Und natürlich „Jahrhundert-Restaurants“, die hundert Jahre oder mehr auf dem Buckel haben. Und überall gibt es etwas zu essen oder zu trinken. Die Gäste probieren Berliner Spezialitäten, klassisch oder neu interpretiert.

Boulette, Eisbein, Roulade…natürlich sind die Grundnahrungsmittel dabei. Frei nach Heinz Strunks „Fleisch ist mein Gemüse“ ist das Essen eher deftig. Da hilft dann nur ein Schnaps, am besten von Mampe, der Berliner Traditions-Destille.

Marlene, die beste Berliner Weiße von der kleinen Brauerei Schneeeule. Danach gab es Mampe Halb und Halb

Nach vier satt machenden Touren war die größte Überraschung für viele sicherlich das Solei in der „Dicken Wirtin“. Denn kaum jemand kennt noch die Tradition dieser mit einer Gebrauchsanleitung versehenen Köstlichkeit. Früher war das Solei fester Bestandteil des Berliner Hungerturms, fast in jeder Berliner Destille an der Theke zu finden. Und der Höhepunkt dann der Besuch bei Mampes Neuer Heimat, wo uns Sascha Ernstberger mit spannenden Stories zur Geschichte von Mampe und natürlich dann auch noch den passenden Kostproben glücklich machte.

Mit dabei war auch Annika Schönstedt vom Berliner Tagesspiegel, die einen sogar sehr schönen Artikel über die Tour geschrieben hat. Danke nochmal an die Foodweek, das wir dabei sein durften.

1929 – ein Jahr, das es in sich hat: Die Goldenen Zwanziger erreichen ihren Höhepunkt und gehen dann mit dem Einbruch durch die Weltwirtschaftskrise jäh zu Ende. Die politischen Feindschaften radikalisieren sich weiter, der Blutmai zeigt das auf blutige Weise – und am Ende des Jahres stirbt der Verständigungspolitiker Gustav Stresemann. In der Filmgeschichte findet ein epochaler Wechsel statt: der Stummfilm wird vom Tonfilm abgelöst. Und Berlin baut: den Alexanderplatz, Wohnsiedlungen, das Kaufhaus Jonas und vieles mehr.

90 Jahre später erinnern wir an dieses Jahr, das von der Presse auch als das „Jahr Babylon“ bezeichnet wird. Es ist Handlungsjahr der Serie, in der so anschaulich Politik, Kultur und Alltag der Zeit dargestellt werden. Zeitreisen lädt zusammen mit dem Metropolis Orchester Berlin und dem Theater im Delphi zu einer Zeitreise in das Jahr 1929 ein. Zunächst fahren wir zu den Originalsc

Das Stummfilmkino Delphi in Weißensee, eröffnet 1929

hauplätzen dieses bewegten Jahres und zeigen Filmausschnitte im Bus, lassen die Gäste eintauchen in die bewegten Jahre, in politische Entscheidungen, wirtschaftliche Entwicklungen und Skandale, aber auch in Orte des Amüsements und Alltags.

Danach wird in dem ehemaligen Stummfilmkino Delphi der Stummfilm „Die Büchse der Pandora“ mit Live-Konzert des Metropolis-Orchesters gezeigt. Auch hier steht ein Jubiläum an: vor genau 90 Jahren wird auch das ehemalige Stummfilmkino Delphi am Caligariplatz eröffnet. Ein jahrzehntelang vergessenes Juwel, das vor einigen Jahren wiederentdeckt wurde und durch die Rolle des “Moka Efti” in der Serie Babylon Berlin plötzlich auch Filmruhm erlangt hat.

Schauspielerin Fritzi Haberlandt, bekannt u.a. aus Babylon Berlin, begrüßt unsere Gruppe.

Im Kino begrüßt uns die Schauspielerin Fritzi Haberlandt, auch bekannt aus der Serie „Babylon Berlin“.

Sie stellt die Verbindung her zu dem Film DIE BÜCHSE DER PANDORA und der Rolle der “Lulu”, die sie im Thalia Theater in Hamburg verkörpert hat – und rezitiert einen schwindelerregenden, furiosen Ausschnitte aus dem Stückl. Danach wird das filmische Meisterwerk von GEORG WILHELM PABST präsentiert. Das METROPOLIS ORCHESTER BERLIN zeigt unter der Leitung von Burkhard Götze den Film in authentischer Weise eines Kino-Konzerts jener Zeit, mit der Filmmusik von Peer Raaben. Für das originale Flair sorgt mal wieder die BOHÈME SAUVAGE. Ein toller Abend, der uns das Jahr 1929 von allen Seiten zeigt.

Berlin

Das Metropolis Orchestra spielt die Musik zum Stummfilm “Die Büchse der Pandora” mit Louise Brooks

Kaum ein Tourist verirrt sich in die kleine Seitenstraße neben dem Stadthaus.

Die Jüdenstraße ist zwar nur drei Minuten vom Alex entfernt, trotzdem fühlt man sich, als sei man in einer anderen Welt. Und in einer anderen Zeit. Auf einer Litfasssäule wird die Premiere des Films „Flitterwochen“ beworben…Und mit der Rolltreppe kann man ins Café der 3000, das „Moka Efti“. Da stimmt doch was nicht. Das Moka Efti ist im Krieg zerstört worden. Und der Film Flitterwochen kam am 21.12. 1928 ins Kino. Schnell wird klar: wir sind an einem Filmset. Und natürlich ist es mal wieder Babylon Berlin.

Ein glücklicher Zufall, denn es ist Samstag und wir sind gerade mit den Gästen unserer Babylon Berlin-Tour unterwegs.  Auf unserer Strecke vorbei an Drehorten der ersten beiden Staffeln stolpern wir in die Sets der dritten Staffel. Stadthaus und Jüdenstraße die eine Woche, Rotes Rathaus die andere Woche. Das Rote Rathaus ist wieder Double für die „Rote Burg“. Das Schild „Senatskanzlei“ an dem Seiteneingang ist ausgetauscht: jetzt steht hier „Polizeipräsidium…“. Einige alte Autos stehen vor dem Eingang, aber die Dreharbeiten finden in den Innenhöfen statt – und sind auch schon vorbei, als wir am Drehort eintreffen. Aber welche Rolle wohl das Stadthaus spielen wird? Innen drin lockt mit dem Bärensaal einer der schönsten großen Festsäle der Stadt. Optimal geeignet für…warten wir es ab! Am nächsten Tag ist nichts mehr von der Zeitreise zu spüren. Die Flitterwochen sind schon seit 90 Jahren aus den Kinos und wir hoffen, daß dieser Film aus dem Vergessen gezogen wird.

Es riecht nach Erbensuppe. Durch einen Hintereingang gelangen wir in die Kantine des Rathauses Schöneberg. Mehr als fünfzig Leute sind es, die schließlich in den Ratskeller drängen, staunen und Handys zücken: hier ist das legendäre Aschinger der Serie „Babylon Berlin“. Der Ratskeller ist die erste Station unserer großen Babylon Berlin-Tour. Anlässlich der beiden Konzerte des Moka Efti Orchetras sind wir zu Drehorten der Serie unterwegs: das perfekte Programm für Babylon-Berlin-Fans.

Das Rathaus Schöneberg ist einer der wichtigsten Locations der Serie. Das Foyer und einige Gänge sollen die Rote Burg, das Polizeipräsidium, darstellen. Von der Treppe hält nicht nur der Polizeipräsident Karl Zörgiebel seine Ansprache vor dem Blutmai, hier werden auch die Jobs an die arbeitssuchenden Frauen vergeben. Und der Paternoster befördert Gereon Rath genauso wie Charlotte Ritter und die Kollegen Wolter und Böhm. Leider ist er momentan außer Betrieb… Ein großer Dank geht an Gerresheim Catering, das wir außerhalb der Öffnungszeiten das „Aschinger“ im Rathaus Schöneberg besichtigen dürfen.


Unsere Rundfahrt geht dann durch die ganze Stadt – nicht nur zu Drehorten, sondern auch zu Originalschauplätzen der späten 20er Jahre. Auf Monitoren im Bus zeigen wir Ausschnitte der Serie und historische Filmdokumente. Ein weitere Stop ist an der Immanuelkirche. Diese wunderschöne Kirche aus dem Jahr 1893 feiert dieses Jahr 125jähriges Jubiläum genauso wie den Auftritt als Kölner Kirche in der Serie.


Am Ende der Tour dann der Höhepunkt: das Ballhaus Berlin, ältestes noch betriebenes Ballhaus in der Hauptstadt. Hier wartet das Moka Efti Orchestra. Und bald heißt es „Zu Asche, zu Staub“…

Nächste Termin für unsere große Babylon Berlin-Tour mit Konzert: 19. März/20. März 2019

Es geht weiter! Nach dem Erfolg der ersten beiden Staffeln von Babylon Berlin wurden heute Details zur Produktion der Staffel 3 verkündet. Und wir waren dabei. Zeitreisen durfte die Bustour für die Journalisten durchführen. Die Presseveranstaltung startet im neuen Produktionsbüro der Serie in der Dorotheenstraße. Ein faszinierendes Gebäude aus der Kaiserzeit, gebaut 1883 für naturwissenschaftliche und medizinische Institute der Königlichen Universität Berlin. Hier wurde schon Wissenschaftsgeschichte geschrieben: in dem nahezu komplett erhaltenen Räumen im Erdgeschoss hat Robert Koch seinen berühmten Vortrag über die Entdeckung des Tuberkelbazillus gehalten. Heute hängen die roten Flaggen der sowjetischen (Film-) Botschaft im Treppenhaus des Gebäudes, Fotos der aktuellen Drehorte sind an den Wänden zu sehen. Im historischen Hörsaal stehen Regisseur Tom Tykwer, Produzent Michael Polle und X-Film Gründer und Geschäftsführer Stefan Arndt den Journalisten Rede und Antwort und stellen die neuen Schauspieler und Drehorte vor. In einem davon stehen wir sogar gerade!

Dann geht es im Bus quer durch Berlin zu dem Kostümfundus am Salzufer. ¬Wer momentan im europäischen Filmbusiness Kostüme oder Accessoires aus den späten Zwanziger Jahren sucht, hat es nicht leicht: fast alles ist hier gelandet! Wobei der preußische Helm mit dem riesigen Phallus doch eher wie eine Sonderanfertigung aussieht. Wer ihn wohl in Staffel 3 aufhaben wird?!

Gedreht wird übrigens noch bis Mai 2019 – und Ende des Jahres werden dann die Sky-Nutzer als erste glücklich gemacht!

Früher wurden hier Leichen verbrannt. Wir sind in einem Krematorium, heute genutzt als Konzertlocation und bekannt unter dem Namen „Silent Green“. Um Tote geht es zunächst auch, als die Herren des Rundfunkchors traurig-schön von der Galerie des Krematoriums das Requiem von Herbert Howles anstimmen.

Aber dann springen wir in die Zwanziger Jahre, mit Kurt Weill, Friedrich Hollaender und den Comedian Harmonists. Und hier kommt Zeitreisen ins Spiel. Arne Krasting ist eingeladen, als Experte der Weimarer Republik im Gespräch mit Gayle Tufts, der Moderatorin des Abends, zu Schlüsselthemen der Zeit Stellung zu beziehen. Natürlich ist der Aufhänger „Babylon Berlin“ und die Frage, warum diese Zeit so sehr fasziniert. Das Sehnsuchtsjahrzehnt der Deutschen wird immer wieder für Projektionen genutzt und als „goldene Zeit“ verklärt. Aber nicht für Jeden waren diese Jahre golden, wie auch in einigen sozialkritischen Liedern anklingt.

Starke Frauengestalten wie Claire Waldoff und Marlene Dietrich, die auch privat verbunden waren und durch die lesbischen Bars der Stadt zogen, stehen am Ende des Abends. „Raus mit den Männern aus dem Reichstag“, singt Claire Waldoff bzw. Gayle Tufts. Die Emanzipierung der Frau nach dem Ersten Weltkrieg und die Rolle der „neuen Frau“ ist dann auch Thema der letzten Gesprächsrunde.

Am Ende steht nochmal das wunderbare Requiem von Herbert Howels. Ein beeindruckender Abend in dem fast magischen Ambiente des ehemaligen Krematoriums!

Sie sind wieder da! Die Macher und Stars der Serie Babylon Berlin kehren nach zwei Jahren zurück in das ehemalige Stummfilmkino Delphi. Oder vielmehr ins Moka Efti! Denn hier ließ X-Filme das legendäre Caféhaus der Zwanziger Jahre wieder auferstehen. Hier wurden die grandiosen Tanzszenen gedreht, hier wurde von „Asche zu Staub“ gesungen und Brian Ferry gefeiert.

Glanz und Glamour gibt es auch heute, am 24.09.! Dafür sorgen Else Edelstahl und ihre Mitstreiter der Boheme Sauvage, die stilecht und formvollendet die Mode und den Tanz der Zwanziger Jahre zelebrieren.  Aber vorher gibt es die Dokumentar-Film „1929 – Das Jahr Babylon“ zu sehen. Der Regisseur Volker Heise hat für den RBB diese eindrucksvolle Zeitreise erstellt. Originaldokumente aus der Zeit bilden den Rahmen und Schauspieler aus „Babylon Berlin“ sprechen in verschiedenen Rollen Texte von Zeitzeugen.

Daher sind sie auch fast alle da! Volker Bruch, Liv Lisa Fries, Marc Hosemann, Sebastian Urzendowsky, Anton von Lucke, Fritzi Haberlandt, dazu die Regisseure und Produzenten. Was wie ein Familienfest! Und nach Screening und Interviews spielt das Moka Efti Orchester von Nikko Weidemann auf. Und das ist der Moment, wo die Boheme Sauvage die Tanzfläche übernimmt!

Wer „Babylon Berlin“ noch nicht gesehen hat: nächsten Sonntag, 30.09., 20:15: Einschalten! Der Tatort macht diesmal Platz für das Jahr 1929. Mord und Totschlag gab es damals schon. Mit ein bißchen mehr Glamour.

 

Es ist der 29. September 1926. Die Halle 2 des Berliner Messegeländes ist noch menschenleer. Nur ein Mann mit leicht zerknittertem Jackett und unübersehbarer Köperfülle schlendert durch die Halle. Es ist Kriminalrat Ernst Gennat, genannt der „Buddha vom Alexanderplatz“. Bewundernd bleibt er stehend vor einer eigenen Erfindung: der neue Spezialwagen „M-Auto“,Bestandteil seiner in diesem Jahr gegründeten Mordkommission.

Kurz darauf öffnen sich die Tore zur „Grossen Polizei-Ausstellung Berlin“. Ein Spektakel, das es vorher noch nicht gegeben hat! Alle Bereiche der Polizeiarbeit werden während der drei Wochen dem geladenen Fachpublikum, national und international vorgestellt. Aber auch Otto Normalverbraucher darf mitschauen! Ein vielfältiges Rahmenprogramm macht jeden Ausstellungstag einzigartig. Die Preußische Polizei präsentierte sich erstmals unter dem uns heute allseits bekannten Motto: Die Polizei – Dein Freund und Helfer!

Nicht, dass Gennat und seine Mitarbeiter diese Werbung nötig hätten. Mit der fast lückenlosen Aufklärungsquote ihrer teilweise spektakulären Mordfälle erregen sie so oder so die Aufmerksamkeit der Berliner und gewinnen diese immer mehr für sich. Trotzdem nutzt Gennat die Gelegenheit, neben seinem Mordwagen auch die neueste Technik und die modernsten Ermittlungsmethoden der Berliner Mordkommission zu präsentieren. Die Daktyloskopie oder seine Methode zur Tatortuntersuchung sind nur zwei Beispiele. Hinzu kamen ausgewählte Originalaufnahmen, Ausstellungsstücke und Modelle von Mordfällen zur. So sicherte sich die neue Mordkommission um Gennat nicht nur größtes Interesse der Besucher, sondern auch die fachliche Bewunderung der Kollegen. Ernst Gennat ist zwar vom Rang „nur“ ein Kriminalrat, aber er bis heute der bekannteste Mann im Dienste der Berliner Polizei! Auch in den Büchern von Volker Kutscher wird der „volle Ernst“ ausgiebig gewürdigt.

(TEXT: Marisa Schulz)

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